Vereinsreise 2016 - VES-Stuttgart

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Vereinsreise 2016

Vereinsreise in den Naturpark Harz vom 06.-10. Juli 2016
Der Naturpark Harz, im ersten Moment für viele nicht so der richtige Anziehungspunkt für eine Reise, wenn man die nördlichste Gebirgswelt Deutschlands mit den vielen Seen und die geschichtsträchtigen Städte nicht kennt.  Doch dies wollten die VES-ler wissen und haben sich diese Region zum Reiseziel gemacht und wurden dabei von dem gebotenen angenehm überrascht.
Gut gelaunt und voller Erwartungen trafen sich die Reiseteilnehmer am bewährten Abfahrtstreffpunkt Universität in Stuttgart-Vaihingen. Im Zuge der Autobahn ging die Fahrt vorbei an Heilbronn-Würzburg zum ersten Reiseziel Bad-Frankenhausen. Diese geschichtsträchtige Kleinstadt am Südhang der Kyffhäusergebirges im Norden von Thüringen war vor 500 Jahren der Ort wo ein blutiger Glaubenskampf im Deutschen Bauernkrieg ausgetragen wurde. Hoch über der Stadt thront heute ein Zylindrisches Bauwerk in dem sich ein beeindruckendes Gemälde von 14 Meter Höhe und 123 Meter in der Breite, ein Panoramabild verbirgt auf dem die frühbürgerliche Revolution mit über 3000 Einzelfiguren dargestellt wird.
Nach der Besichtigung dieses gewaltigen Gemäldes ging die Fahrt weiter vorbei an der Stadt Suhl wo sich zu DDR-Zeit eine Waffenfabrik befand, durch den Rennsteigtunnel (sicherster Tunnel Europas) zu unserem „Hotel zum Mühlenberg" in Bad Sachsa-Steina. Nach einem 4-Gänge-Menü ließ man den 1. Reisetag in gemütlicher Runde ausklingen.

Mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet bei dem es an nicht fehlte begann der 2. Reisetag. Beim verlassen des Hotels begrüßte uns unser Harz-Reiseleiter Ernst Brettschneider. Herr Brettschneider war nun drei Tage unser Begleiter. Am 1. Tag unter seiner Obhut ging die Fahrt durch eine sehr schöne Landschaft von Bad Sachsa über Bad Lauterberg, St. Andreasberg nach der Doppelstadt Clausthal-Zellerfeld. Während der Fahrt konnten wir von Herrn Brettschneider sehr viel über den tausendjährigen Bergbau erfahren, denn der Erzabbau hatte in Deutschlands nördlichsten Gebirge einen großen Stellenwert. Ende des 19. Jahrhundert wurde der Erzabbau eingestellt und 1992 wurden die restlichen Bergwerke die noch in Betrieb waren geschlossen. Zeitzeugen sind heute noch die vielen Stauseen, denn die Wasserkraft spielte zum Betreiben der Bergwerks-Förderanlagen eine große Rolle. Heute werden die Seen und Rückhaltebecken für die Trinkwasserversorgung genutzt. Zwischenzeitlich sind wir im Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld angekommen, mit einem Durchlaufen in Begleitung eines Bergwerkführers konnten die dargestellten Materialförder- und Bergschachtanlagen hautnah in Augenschein genommen werden.
Die Stadt Clausthal hat noch etwas ganz besonderes zu bieten, an diesem Kleinod darf man nicht nur so achtlos vorübergehen. In der Stadtmitte steht die Marktkirche zum heiligen Geist, die größte Holzkirche in Deutschland. Mit ihrer Architektur und Innenausstattung ist sie eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Barock in Norddeutschland.

Die nächste Station war die Kaiserstadt Goslar, die im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Der Marktplatz ist eingerahmt mit geschichtsträchtigen Gebäuden die mit einem Rundgang besichtigt wurden, dem schloss sich eine Stadtrundfahrt mit der Goslarer Bimmelbahn an.
Am 3. Reisetag stand die Besichtigung der Möbelmanufaktur Benneckenstein im gleichnamigen Ort auf dem Programm. Die Anfahrt nach Benneckenstein ging über den Wintersportort Braunlage, wo die Wiege des Wintersports von Skandinavien kommend in Deutschland war und von dort in die Alpenregion übertragen wurde.
In den mehr als 100 Jahren Firmengeschichte hat die Stuhlfabrik Benneckenstein einige Veränderungen durchlaufen. Gegründet 1911 hat sich die Schreinerei im Laufe der Jahre zu einer Stuhlfabrik entwickelt und wurde zu DDR-Zeiten in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. Nach der Wende ist aus dem Betrieb mit einer 15köpfigen Belegschaft ein gesundes mittelständiges Unternehmen entstanden in dem heute rund 100 Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen

beschäftigt sind. Das Fertigungsprogramm besteht aus Kindergartenmöbel, Einbauküchen mit Essplatzgestaltung und Schlafzimmermöbel.
Das Städtchen Stolberg über 900 Jahre alt mit seinem märchenhaften Fachwerkshäuser war der nächste Besichtigungsort. Auf der Fahrt nach Stolberg wurde in einem urigen Blockhaus „Wirtshaus zum Netzkater" die Mittagspause eingelegt. Stolberg wie gesagt bekannt durch seine wunderschönen Fachwerkhäuser die mit einem Rundgang durch die engen Straßen hautnah besichtigt werden konnten.
Anschließend ging die Fahrt zurück zu unserem Hotel in Bad-Sachsa. Während der Fahrt dorthin hat unser Reiseleiter Herr Brettschneider auch über Begebenheiten zu DDR-Zeiten berichtet und auf Punkte hingewiesen die noch aus dieser Zeit zu erkennen waren. Was beim durchfahren der Dörfer im Harzer Bergland auch auffallend war, dass bei den Kirchen der Kirchturm neben dem Kirchenschiff steht, dies hatte einen bestimmten Grund, denn in früheren Zeiten wo es noch keine Sirene und keine Alarmschleifen gab wurde bei Brandfällen die Glocken geläutet.
Der 4. Reisetag: Was wäre eine Harzreise ohne eine Fahrt auf den Brocken, der höchste Berg im Harz mit einer Meereshöhe von 1141 Meter, der 1. Fernsehturm in Deutschland wurde hier 1938 in Betrieb genommen. Doch diese Fahrt war bei unserer Reise von Anfang an immer in Frage gestellt, da statistisch nachgewiesen ist, dass an 300 Tagen im Jahr der Brockengipfel im Nebel steht und dann keine Fernsicht möglich ist. Also 50 Tage im Jahr sind nebelfrei und solch ein Tag war uns vergönnt, aber es ging ein heftiger Wind der die Temperatur im einstelligen Bereich auf dem Thermometer angezeigt hat. Ebenfalls statistisch nachgewiesen ist, dass die Durchschnittsthemperatur im Jahr bei 3°C liegt.

Von Drei-Annen-Hohne ging die Fahrt mit dem Dampfzug zum Brockengipfel. Reiseleiter Herr Brettschneider hat über die Begebenheiten während des DDR-Regimes berichtet und es gab viel interessantes zu hören. Nach der Wende wurden die Festungsanlagen (Betonmauer, Stahlgitterzaun und Abhöranlage) abgebaut und durch diese Demontage und Abbrucharbeiten wurde der Brockengipfel um 1 Meter in seinem Höhenmaß niedriger (ursprünglich 1142 Meter) auf 1141 Meter. Nach dem Mittagessen im SB-Restaurant ging die Fahrt mit dem Dampfzug wieder zurück zum Zustiegsbahnhof Drei-Annen-Hohne und weiter mit dem Bus ins Städtchen Schierke, bekannt durch seinen gleichnamigen Likör. Ein schön angelegter Park lockte zu einem Spaziergang und einer Kaffeepause bevor es zurück zum Hotel am Mühlenberg ging. Nach einem wohlschmeckenden Abendessen ging auch dieser Tag in geselliger Runde zu Ende.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die Hotel-Familie Müller für den sehr gepflegten Aufenthalt in ihrem Hause. Auch unserem Reiseleiter Ernst Brettschneider ein herzliches Dankeschön für seine Begleitung und den vielen Beiträgen und Informationen über Land und Leute von seiner Heimat dem Naturpark Harz.
Am 5. Reisetag geht es wieder zurück in die Heimat, vollbeladen mit vielen guten Eindrücken von der nördlichsten Gebirgswelt Deutschlands, dem Naturpark Harz. In der Stadt Erfurt wurde zur Besichtigung und zum anschließenden Mittagessen noch ein Zwischenhalt eingelegt, viele interessante Begebenheiten gab es auch vom dortigen Fremdenführer zu hören.
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an unseren Busfahrer Walter Hopfinger für seine hervorragende und sichere Fahrweise und für die vielen Beiträge während der Fahrt über Land und Leute. Auch seiner Partnerin Ellen ebenfalls ein herzliches Dankeschön für den Bordservice.

Reiseleiter: Walter Stocker

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