Rückschau Betriebsbesichtigung bei Bessey und Renz am 7. Mai 2015
Wie gut, dass wir bei Bessey, unserem ersten Betrieb, so gut verköstigt wurden, denn durch den Bahnstreik wurde es ein langer Tag. Die öffentlichen Verbindungen zu unserem Startplatz in Stuttgart-Vaihingen waren ein Katastrophe. Zum Glück hat um 8:45 Uhr nur einer gefehlt. Die Busfahrt hat dann gut gekappt.
Als wir ankamen wurden wir von Frau Haug und Herrn Thomale herzlich empfangen.
Bessey wurde 1889 als Blankstahlzieherei in Stuttgart gegründet. Seit den 30er Jahren werden manuelle Spannwerkzeuge (Schraubzwingen) gefertigt. Die patentierte Temperguss-Schraubzwinge ist wohl jedem Holzverarbeiter bekannt. 1944 zog die Fertigung nach Bietigheim-Bissingen um. Die Ganzstahlzwinge kam 1952 auf den Markt. In der Rohstahlbearbeitung begann unsere Besichtigung und führte weiter über die Zusammenführung mit der Hohlprofilschiene, dem Gleitbügel mit Schienenriffelung zur Rutschsicherung und den Griffen aus lackierten Holz oder 2-Komponenten-Kunststoff. Die Qualitätssicherung beendete die Führung. Im Schulungsraum wurden uns alle Produkte wie Pumpen-, Hebelzwingen oder KombiKlamp zum Spreizen von Teilen vorgeführt. Weitere Sonderzwingen zu erwähnen würde hier den Rahmen sprengen. Zur Verabschiedung, nach einem super Mittagessen erhielt jeder Teilnehmer als besonderes Andenken seine persönliche Schraubzwinge mit eingraviertem Namen und Datum der Besichtigung.
Am Nachmittag hat der VES einen ganz anders gelagerten Betrieb kennengelernt.
Es war die Fa. Renz Briefkasten in Kirchberg/Murr. Die Firma wurde 1925 gegründet und ist heute in der dritten Generation eigentümergeführt. Im Seminarraum wurde uns der absolut logische Aufbau des 450 Seiten starken Kataloges und dessen Handhabung erklärt, so dass man jede gewünschten Briefkastenanlage und deren Ausführung findet. Die Fertigung geht über Aufputz- Unterputzmontage, Durchwurf und frei-stehende Briefkästen, Briefkastenanlagen und Mitteilungskästen. Ebenso wärmegedämmte Ausführungen, nach RAL lackiert für Haustürseitenteile. Es gibt vier verschiedene Baureihen. Classic, Exclusive, Premium, Individual, farbig lackiert, Edelstahl oder Aluminium. Die Fertigung ist mit hochmodernen Maschinen ausgestattet. Je nach Material werden die Bauteile mit Laser-Stanzpressen oder Wasserstrahlmaschinen zugeschnitten und gekantet. Die Rohteile werden in der Fertigungslinie weiter verarbeitet, bis die kompletten Teile verpackt und versandfertig sind. In der Ausstellung wurden uns auch die neuen Mitteilungskästen ebenso wie die neuen Paketstationen vorgeführt. Dort konnten wir auch den ersten von Herrn Renz handgefertigten Briefkasten von 1939 bestaunen. Er hatte bereits einige Innovationen wie die Wasserrinne an der selbstschließenden Briefklappe.
Nach einer Stärkung mit Kaffee und Gebäck konnten wir die Rückfahrt antreten. Der Tag war mal wieder sehr informativ und weckt die Vorfreude auf die nächsten Betriebsbesichtigungen.